Paul und Sarah guckten sich unsicher an. Vermutlich hatte jeder der beiden gerade gedacht: "Wer fängt an - du oder ich?" Doch schließlich nickte Paul Sarah kurz zu und lehnte sich zurück.

"Bei unserem ersten Treffen haben Sie uns ein Stück Ihrer Lebensgeschichte erzählt. Als wir erfuhren, dass Sie seit Jahren versuchen, durch Ihre Taten etwas wiedergutzumachen, wussten wir sofort, dass Sie sich auf dem Holzweg befinden."

Heinrich machte große Augen.

Sarah fuhr fort. "Sie haben es ja selbst gesagt, selbst nachdem Sie diese riesige Summe gespendet hatten, fühlten Sie sich noch immer nicht wirklich besser. Das Unglück und die Schuld lasteten weiter auf Ihnen. Und ich vermute, dass es bis heute so ist. Hab ich recht?"

Es war offensichtlich, es behagte Heinrich überhaupt nicht, so von den Teenies verhört zu werden. "Was du da sagst ist ... leider wahr." Jetzt war es raus. Endlich. Man spürte förmlich, wie Heinrich aufatmete. Es schien, als hätte er noch nie jemandem seine ganze miese Situation gebeichtet. "Aber was soll ich denn machen? Wenn es nicht einmal hilft, mich abzurackern - für die anderen. Kann ich denn nichts wiedergutmachen?"

"Müssen Sie gar nicht!", antwortete Paul fröhlich lächelnd. "Wissen Sie, das ist schon Schöne an der regelmäßig wiederkehrenden Weihnachtszeit. Wir erinnern uns daran, warum es Weihnachten überhaupt gibt."

"Und warum?"

Samuel nahm den Faden auf: "Das soll jetzt nicht doof klingen, Heinrich. Aber Sie sind nicht der erste Mensch, der Mist gebaut hat."

"Richtig!", bestätigte Dominik und zeigte auf sich selbst. "Hier steht zum Beispiel einer."

"Hier stehen vier, wenn ich das mal so sagen darf", korrigierte Samuel ihn. "Und das geht schon Jahre so, Jahrhunderte, Jahrtausende. Die Menschen sind im Kern schlecht. Man braucht sich nur die Menschheitsgeschichte anschauen und stellt schnell fest, dass alle Versuche des Menschen dauerhaft Gutes zu tun fehlschlagen. Und zwar immer dann wenn man es ohne den Schöpfer tun will. Dann tut man es nämlich aus Eigennutz. So wie Sie, Heinrich."

"Wie ich? Aber wieso denn? Ich mach das doch alles für die anderen Menschen!"

Paul schüttelte den Kopf. "Nein. Sie tun das für sich selbst. Sie wollen sich doch wieder besser fühlen. Das haben Sie selbst gesagt. Nur deshalb tun Sie soviel Gutes. Ihr schlechtes Gewissen nagt an Ihnen."

"Uhh!" Heinrich sank in sich zusammen.

Sarah legte die Hand sanft auf Heinrichs Schulter. "Aber wissen Sie was? Gott ist gut. Er liebt uns Menschen. Er ist barmherzig - trotz, dass wir immer so viel Mist bauen und Schuld auf uns laden. Genau deshalb gibt es Weihnachten."

Dominik fuhr fort. "Gott hat seinen Sohn - Jesus Christus - auf die Erde geschickt, damit wir lernen, wie Gott sich das Leben eigentlich gedacht hat. Am Ende seines Lebens hielt Jesus sogar den Kopf für uns hin. Er starb - stellvertretend - für die vielen Sünden und die Schuld aller Menschen."

"Aller Menschen?", wiederholte Heinrich erstaunt. "Du meinst ... auch für meine Schuld?"

"Aber ja. Jesus hat die Schuld am Kreuz getragen - ein für alle mal. Jesus hat alles wiedergutgemacht. Wir müssen und können das gar nicht. Es ist ein Geschenk an uns Menschen. Wir müssen es nur annehmen. Einfach so. Ohne Gegenleistung."

"Ohne Gegenleistung?"

"Japp!", bestätigte Dominik. "Das einzige, das wir tun müssen ist, unsere ganze Schuld bei Jesus abladen. Ich habe das selbst erlebt. Erst dann wird man innerlich wirklich frei."

Samuel holte das Handy heraus und tippte etwas. Dann schaute er auf und sagte: "Sehen Sie, Heinrich, in der Bibel - Gottes Wort - kann man das schon lesen. Das hatte auch Martin Luther vor langer Zeit herausgefunden, als er die Bibel übersetzte. In Römer 10 wird deutlich beschrieben was es mit unserer menschlichen und Gottes Gerechtigkeit auf sich hat. Fazit: Unsere Rettung geschieht allein aus Glauben. Aus Glauben an Jesus Christus!"

"Ihr seid mir ein ganz schön taffes Team", murmelte Heinrich. "Sagt, was muss ich tun, um mit diesem Jesus in Kontakt zu kommen?"

Die vier trauten ihren Ohren nicht. Heinrich war tatsächlich auf dem Weg zu Jesus. Wunderbar. Was für ein Tag!

Paul schlug vor: "Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Sie gern meinem Vater vorstellen. Er hat schon viele solche Gespräche geführt. Er kann sie gut begleiten."

"Herzlich Dank. Sehr gern!" Plötzlich stand Heinrich auf und begann erstmals zu lächeln. "Wann gehen wir los?"

 

 

Fortsetzung folgt ...

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