Als Samuel die Haustür öffnete standen seine drei Freunde bereits draußen und erwarteten ihn.

"Na, da bist du ja endlich!", sagte Dominik ungeduldig.

Samuel warf sich lässig die Jacke über und grinste verschmitzt. "Du musst dich unbedingt mal in Geduld üben, Kumpel!"

"Ach was!", lachte Dominik, legte seinen Arm auf Samuels Schulter und sagte fröhlich: "Los geht's!"

Besorgt ließ Sarah den Blick über den nahe gelegenen Fluss schweifen. Dann wandte sie sich Samuel zu und murmelte leise: "Da habt ihr aber echt Glück gehabt, dass die Flutwelle hier unten schon wieder so weit abgeschwächt war, und der Fluss nur wenig über die Ufer getreten war."

Samuel nickte. Leise antwortete er: "Ja, stimmt. Unser Gutshaus wäre hinüber gewesen."

"War es wirklich Glück?", warf Paul nachdenklich ein. "Ich meine, dutzende von Menschen hier aus dem Ort hatten nicht so viel - Glück! Ihnen ist wortwörtlich die Existenz davongeschwommen. Manchmal verstehe ich Gott echt nicht."

Die vier Freunde blieben stehen und schauten betroffen zu einer Ruine hinüber, die noch vor wenigen Monaten ein schönes Haus gewesen war.

"Warum hat Gott das zugelassen?", überlegte Dominik.

Samuel verschränkte die Arme und fragte: "Wieso machen wir Gott eigentlich immer dafür verantwortlich wenn etwas schiefläuft? Hat er etwa diese Katastrophe herbeigeführt, sodass die halbe Gegend zerstört wurde?"

Sarah schüttelte den Kopf. "Nein, niemals. Also das kann ich mir nicht vorstellen."

"Siehste, ich auch nicht." stimmte Samuel zu. "Auf der anderen Seite denkt kaum jemand als erstes an Gott, wenn etwas Gutes passiert."

Dominik räuspert sich. "Stimmt auch wieder."

"Dass die Wasserflut nur wenige Meter vor unserem Haus vorbeifloss hat also nichts mit Glück zu tun", erkannte Samuel. "Im Gegenteil. Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich sogar der Meinung, dass wir es nur Gottes Güte zu verdanken haben, dass bei uns noch alles steht."

Sarahs Gesicht hellte sich auf. Sie nickte langsam und sagte: "Japp, und ihr habt auch richtig reagiert und die angrenzenden Bewohner zu euch eingeladen und sie beherbergt. Da fand ich total genial."

"Wenn wir die Katastrophe schon nicht umkehren können", überlegte Paul, während er sich am Kinn kratzte, "vielleicht könnten wir den Menschen ja helfen."

Samuel schmunzelt: "Du hast 'nen Plan?"

"Wäre möglich", antwortete er und grinste dabei übers ganze Gesicht.

 

 

Fortsetzung folgt ...


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